Georgina von Benza

Aida- Peking 30.9.2003 Die Größte Aida  Produktion der Welt  in Worker - Stadium Peking.

Über die Sängerin der Aida, Georgina von Benza, Sopranistin des Münchner

Nationaltheaters, hieß es in einer Kritik in der Frankfurter "Zeit": Ihr Gesang

ist wie Sphärenmusik aus himmlischen Gefilden und von engelhafter Reinheit. Die

Pekinger Aufführung der Oper "Aida" hat nun auch uns eine Vorstellung von

diesen himmlischen Klängen vermittelt. Mit ihrem phantastischen, mit

unvergleichlicher Pianokultur gesungenen hohen C in der Arie "O patria mia" erreichte sie

den Gipfel der Perfektion. Einige chinesische Sopranistinnen ,mit denen wir

unsere Eindrücke austauschten zeigten sich "sprachlos vor Bewunderung" für die

makellose Gesangskunst von Benzas...

Endlich wieder richtiger Verdi-Gesang!

Kritik von Kevin Clarke, 23.12.2005

‘Oh mein Gott!’ – Das war (ohne Übertreibung) meine erste Reaktion beim Anhören dieses Verdi-Arienalbums der jungen Sopranistin Georgina van Benza. Was für eine wunderbar volle, warme, dunkel timbrierte ‚lirico spinto’ Stimme mit schlanker, ja geradezu explosiver Höhe aus Ungarn. Das ist die eine, wichtige, aber eigentlich weniger interessante Seite; denn gute und sogar schön(st)e Stimmen gibt es viele. Nicht nur aus Ungarn. Interessanter ist: Hier hat endlich ein junger Sänger den Mut, wieder wundervoll exaltiert, dramatisch, ja altmodisch pathetisch im besten Sinn des Wortes zu singen.

Nachdem sich in den Siebziger Jahren auf Schallplatte ein Verdi-Gesangsstil durchgesetzt hat, bei dem alles zunehmend aseptisch korrekt und unlebendig herüberkam, genauestens im Rhythmus gesungen, ohne ‚rallentandi’ und ‚accellerandi’, ist es eine Freude, eine Sängerin zu hören, die offensichtlich die alten Klassiker-Aufnahmen von Tebaldi, Callas und deren großen Vorgängerinnen studiert hat, um daraus zu lernen, wie man es anders machen kann als derzeit und in den letzten 30 Jahren meist zu hören. Das Resultat ist verblüffend und richtungweisend.

 

Auf der CD ‘Verdi’ singt Georgina von Benza zehn Titel des Komponisten aus Busseto. Dabei mischt sie bravourös dramatische Arien mit lyrischen, solche die ‚agilitá’ fordern mit solchen, die elegante Phrasierung und lang ausgesponnene Bögen brauchen. Beides bewältigt die Ungarin ohne Probleme. Mehr noch: Sie liebkost viele Phrasen, überrascht mit plötzlich dynamisch zurück genommenen Spitzentönen genauso wie mit solchen, die sie mit Aplomb herausschleudert (etwa am Ende von ‘Pace, pace mio dio’). Bis zum hohen C steigt ihre Stimme mühelos an, besonders blühend am Schluss der Arie ‘Ecco l’orrido campo’ aus ‘Ballo in maschera’.  Nach dem Anhören dieser CD glaube ich sogar die Geschichte aus dem Booklet, die ich anfangs für einen billigen PR-Gag hielt. Als Georgina von Benz beim Erkel-Kodaly-Wettbewerb in Budapest sang, war die legendäre Giulietta Simionato als Jury-Mitglied so begeistert, dass sie spontan ihre wertvolle Perlenkette abnahm und sie Georgina von Benz mit den Worten übergab: ‘Eine Stimme von gestern an eine Stimme der Zukunft. Diese ist so schön klingend, rein, glänzend und harmonisch, wie die Perlen meiner Kette!’ Bei aller typisch italienischen Melodramatik ist das wohl das schönste Kompliment, das eine Sängerin überhaupt erfahren kann.

Ein bemerkenswertes Debüt-Album, dem hoffentlich noch viele weitere Alben folgen werden.

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